Die Geschichte von Fritz Rümmelein ist kein außergewöhnliches Schicksal. Rund neuneinhalb Millionen Soldaten starben im Ersten Weltkrieg den «Heldentod». Doch die exzellente Quellenlage macht jeden Kampfeinsatz und jede Verlegung des jungen Leutnants nachvollziehbar; seine Briefe, Postkarten und Tagebücher erlauben zudem einen Einblick in seine Gefühlswelt. Man lernt den Kriegsalltag in teilweise erschreckender Nüchternheit kennen.
Eine solch hautnahe Dokumentation seiner Kriegserlebnisse hat bis jetzt nur einer überliefert: Ernst Jünger. «In Stahlgewittern» heißt die Bearbeitung seiner Kriegserlebnisse in detailgenauen, auf sein Tagebuch gestützten Schilderungen. Es ist eine der bekanntesten Beschreibungen des Ersten Weltkriegs. Das Buch war in der Weimarer Zeit ein Bestseller und bildete die Grundlage seines Erfolgs als Schriftsteller.
Rümmeleins Stil ist der eines einfachen Frontsoldaten, und er hatte – im Gegensatz zu Jünger – nie die Möglichkeit, seine Niederschriften zu überarbeiten. Doch genau diese ursprünglichen Schilderungen, die Fülle und die Unterschiedlichkeit des Materials machen seine Geschichte so wertvoll.