Familie Rümmelein


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Familie Rümmelein

Zum ersten Mal urkundlich feststellbar, was von grosser Bedeutung für die rümelinische Chronik ist, ist der Name um 1258 in Basel.

Im Basler Urkundenbuch wird ein nicht näher lokalisiertes Haus des Peter Rumbellini in Basel erwähnt. Die wahrscheinlichste Erklärung des Namens scheint zu sein: Rümelin ist gleichbedeutend mit Römling = Eingewanderter aus Rom.

Selten hat ein bürgerlicher Geschlechtsname ein so hohes Alter, einen so guten Klang und eine so zahlreiche Verbreitung auszuweisen, wie gerade derjenige der Rümelin. So schreibt der Pfarrer Gustav Rümelin 1917, in seinem Werk «Das alt adelige Herkommen des Namen und Standes der Rümelin. Der Einfluss auf die Namenführung ist von der Mundart abhängig. In der Schweiz spricht man von den Rümeli, im Schwäbischen von den Rümmele, in Bayern und Württemberg wird man mit Rümmelein angesprochen. Zum ersten Mal urkundlich feststellbar ist der Name um 1258 in Basel. Im Basler Urkundenbuch Band I Nr. 341 wird unter dem Datum des 5.Juli 1258 ein nicht näher lokalisiertes Haus des Peter Rumbellini in Basel erwähnt. Ansichtskarten und Fotografien zeigen, dass es in Basel einen Rümelinplatz sowie eine Rümelinsmühle und einen Rümelinsbach gab. Am Ausgang des Mittelalters treffen wir zahlreiche Rümelin im Gebiet des heutigen Baden Württemberg.

Der Ahnherr ist Hans Casper Rümelin, Reichsritter auf Ehingen und Ebingen Kämmerer Kaiser Mailians I. in Augsburg, Bürger von Cannstatt und Empfänger des 1. Wappenbriefes. Er ist um 1440 geboren, und am 10.6.1517 verstorben und ist in der Stadtkirche von Bad Cannstatt begraben.  Er hatte drei Kinder, sein zweitältester Sohn Johann Bernhard ( 1490 bis 1567 ) lebte in Rheinfelden und war Professor der Rechte. Seinem Sohn, Johann Rümelin, ( Stammbaum  3a ),  geb. 1542 wurde im Jahre 1594 auf dem königlichen Schloss zu Prag von Kaiser Rudolf II. als Oberschultheiss von Rossheim und Amtmann von Kenzingen, sein anererbt adeliges Wappen und Kleinod erneuert und verbessert und ihm eine Urkunde hierüber ausgestellt. Das Original des Wappenbriefes befindet sich im Besitze einer Züricher Familie Rümelin, die der Reutlinger Linie angehört. Sein dritter Sohn von Hans Caspar Rymelin in Ebingen, war Bürgermeister der Stadt. Dieser Zweig um Hans Kaspar gehört dem Ebinger Geschlecht an. Ebingen, ein gewerbereiches Städtchen auf der Schwäbischen Alb, ist der Stamm- und Muttersitz der württembergischen Rümelin. Daneben gab es die Neuhausener Linie mir dem Stammvater Johannes Rümmelin, geboren in Ebingen, anschliessend Weingärtner in Reutlingen. Sein Enkel, Johann Jakob Rümelin, geb. 1635, ist während der Dreissigjährigen Krieges vermutlich nach Bayern ausgewandert und dort unbekannt verstorben.  Daneben gab es den Feuchtwanger Zweig und deren Nachkommen aus Meiningen.

Die sippenkundlichen Quellen der bayerischen Linie führen nach Regensburg. Grosshändler, Holzhändler, Ökonomen und Kaufleute waren die Rümmeleins in Bayern. Johann Friedrich Ludwig Rümmelein , geb. 1932 in Regensburg, hat das von seinem Vater gegründete Handelshaus fortgeführt und in der Gemeinde Regen mit dem von seinem Vater, Peter Heinrich Anton Rümmelein ( 1788 – 1855 ) erworbenen Grundstück den Grundstein für den Holzhandel gelegt. Im Jahre 1857 heiratete er die Hammergutsbesitzertochter, Wilhelmine Magdalena Kunigunde Eleonore von Sperl, mit der er acht Kinder ins Leben setzte. Der Zweitgeborene und älteste Sohn, Albert Heinrich Friedrich Rümmelein, am 13. Juni 1860 in Zwiesel geboren, hat zusammen mit seinem Bruder Hugo den elterlichen Betrieb, Rümmelein & Eber Holz- und Brettergeschäft in Zwiesel im Jahre 1899 übernommen. Heinrich Rümmelein wurde im Jahre 1902 als Kaufmann das Bürgerrecht der Stadt Zwiesel eingeräumt. Im Jahre 1914 erwarb er vom Neffen seiner Mutter, Carl C.A. von Sperl, das Eisenhammerwerk und den Landwirtschaftsbetrieb am Sperlhammer bei Kötzting. Aus der Ehe mit der Realitätenbesitzertochter aus dem Zwieseler Waldhaus, Karolina Forster, gingen sechs Kinder hervor.


Fritz Heinrich Rümmelein ist am 9. August 1895 als ältester Sohn und zweites Kind des Holzhändlers und Sägewerksbesitzer Heinrich Rümmelein in Zwiesel geboren. Nach Abschluss seiner Schulausbildung ging er als Lehrling zu einer Holzhandlung nähe Frankfurt / Main. Im Oktober 1914 eilte er als Kriegsfreiwilliger zu den Fahnen, im März 1915 wurde er zum Leutnant ernannt. Als einziger Bataillonsadjuntant des Deutschen Landheeres wurde ihm im Oktober 1918 die höchste deutsche Kriegsauszeichnung, der Orden Pour le Mérite als Leutnant beim Reserve-Infanterie-Regiment Nummer 87 verliehen. Anlässlich seines letzten Fronturlaubes 1918 bat er den Geistlichen, wie folgt: «Wenn ich fallen soll, dann wissen Sie, was Sie meinen Eltern zu sagen haben. Sagen Sie ihnen, dass ich ja nicht der einzige Sohn bin.»