Dem Rümelinbach entlang


Eine Exkursion

Dem Rümelinbach entlang

Improvisation von Markus Mundschin nach der Exkursion vom 10. November 2007 geführt von Prof. Dr. phil. Werner Gallusser, Basel

Ein Dutzend Interessierte treffen sich an einem Samstagnachmittag um halb drei bei der Tramstation Oberdorf der «Birsigtalbahn» BLT Linie 10.
Das Wetter: Ziemlich frisch, aber trocken.

Professor Gallusser, seines Zeichens Humangeograph begrüsst zu einer Exkursion entlang dem Rümelinbach in Basel. Eine Wanderung von etwa drei Kilometern Länge führt uns entlang des Rümelinbachs, von der Abzweigung beim Wuhr des Birsig bis ins Mündungsgebiet wo früher der Gewerbekanal das Wasser wieder zurück ins Mutter-Gewässers den Birsig geleitet wird. Dieser Ort liegt in einer geschichtsträchtigen und belebten Gegend zwischen Restaurant Gifthüttli und dem Marktplatz in Basels Innenstadt.

Eine kleine Episode als Einleitung lässt Interessantes ahnen. Werner Gallusser berichtet bei der Wehr, wo das Wasser vom Muttergewässers zum Rümelinbach abgezweigt wird befinden wir uns in der Nähe der Station Oberdorf in Binningen obwohl topographisch gesehen eher Unterdorf die richtige Bezeichnung wäre, denn die Station liegt am unteren Dorfende Richtung Stadt. Das ist aber zu Beginn nicht das einzige Paradox. Heisst es doch «der» Birsig also Vatergewässer - nein der Birsig nennt sich Muttergewässer. Warum auch, es heisst ja auch «der» Rhein und «die» Rhone. Interessant!

Alles was wir im Zusammenhang mit dem Rümlinbach erfahren sei aus unterschiedlichen Standpunkten zu betrachten, erfahren wir. So die Funktionen als Gewerbekanal und aus der Geographie und Vermessungskunde. Aus der Wasserbautechnik und der Juristerei. Menschliches und Soziales sind damit unabdingbar verbunden, aber auch ökonomische und ökologische Aspekte spielen in der Betrachtung des Rümelinbaches eine Rolle. Die Differenzen zwischen diesen Disziplinen zu überwinden war für die Menschen von damals eine wichtige Aufgabe. Damals, anders als heute wo als er noch im künstlich angelegten Bachbett von seinem geplanten Ausgangsort bis zum Ende munter dahinfloss.

Der Rümelinbach ist ein kleines künstliches Nebengewässer der Birsig. Erstellt wurde er im frühen Mittelalter. Er diente jahrhundertelang als Gewerbekanal für diverse Wassernutzungsinteressenten des Gebiets. Ab 1874 diente er auch dem Zoo Basel zur Bewässerung der künstlich angelegten Weiler und Wasserläufe im Tiergarten. In den 1870er-, den 1930er- und den 1950er-Jahren wurden Teile des Baches eingedolt. Wegen fortdauernden Überschwemmungsschäden wurde der Rümelinbach schliesslich vom Zoologischen Garten an vollständig eingedolt. Später stückweise bis in die Neuzeit wieder zurückgebaut. Im Verlaufe oberhalb des Zoologischen Gartens fliesst der Rümelinbach grösstenteils weiterhin offen. Besonderheiten sind eine unterirdische Bachkreuzung südlich vom Dorenbach- Viadukt mit dem Dorenbach. Eine weitere Seltenheit für ein Gewässer ist die Kreuzung mit der niveaugleichen Eisenbahnlinie Basel-Mulhouse in einem Düker.

Heute sind noch zwei Strassen in Basel, der Rümelinbachweg und das Steinenbachgässlein, die dem früheren Flusslauf folgen, nach dem Gewässer benannt Er floss früher teilweise offen durch das Gerbergässlein und die Münzgasse, um dann beim Marktplatz wieder in den Birsig zu münden. Eine Hauspassage zwischen Falknerstrasse und Rümelinplatz heisst Rümelinpassage.

Der Rümelinbach, wurde im frühen Mittelalter als Gewerbekanal angelegt. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Rümelinbach urkundlich fassbar. Den Namen erhielt er im 14. Jahrhundert von einem Müller namens Rümlin, in Südbadischen Raum auch als Rümmelein bekannt, genannt. Zeitweise wurde nannte man den Gewerbekanal auch „Oberer Birsig“, „kleiner Birsig“ oder „Steinenbach“.

Die Wassernutzungsberechtigten beziehungsweise Lehensberechtigten waren seit dem 15. Jahrhundert in der Korporation der Wasserinteressenten des Rümelinbachs zusammengeschlossen. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die eigentliche Verwaltungstätigkeit vom Wasseramt der Stadt ausgeübt. Die Verwaltung amtete über Konzessionserteilungen, Entscheidungen über alte Wasserrechte, Auferlegung der Kosten auf Lehnsinhaber, Aufforderungen zur Instandstellung und anderes mehr. Seit 1789 war das Wasseramt eine staatliche Behörde, die seit 1834 dem damaligen Bauamt unterstellt war. Mit der organisatorischen Änderung von 1862 waren auch die direkt Betroffenen wieder im Wasseramt vertreten. Diese setzte sich zusammen aus einem Mitglied des Baukollegiums (als Präsident), einem aus der Bürgerschaft (gewählt durch das Baukollegium), dem Kantonsingenieur, dem Wassermeister und einem Mitglied der Gewerbsinteressenten.

Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Korrektionen am Rümelinbach vorgenommen. Dieser wurde als öffentliches Gewässer betrachtet, was auch daran deutlich wird, dass er 1866 nicht im neuen Grundbuch eingetragen wurde. 1874 wurde das Wasseramt aufgelöst. Stattdessen fand eine Versammlung der Lehnsbesitzer statt, zu denen ein Vertreter des Kantons eingeladen wurde, die Geschäfte wurden vom Wassermeister geführt. 1914 wurde das Amt des Wassermeisters dem Strasseninspektor übertragen. Die Behörden sahen das Wasseramt für die Abgabe von Wasserrechten zuständig, immer als eigene Domäne und berücksichtigten die Gewerbsinteressenten nur marginal bei den jeweiligen Umgestaltungen.

Seit der Gründung des Zoologischen Gartens 1874 wurde der Rümelinbach auch von diesem genutzt. Früher waren es unterschiedliche Betriebe wie eine Walke für die Tuchherstellung, verschiedene Mühlen, eine Ölstampfe, eine Schleife, eine Pulver-, Tabak- und Lohstampfe. Daneben wurde das Wasser auch ausserhalb der Stadtmauern in der Landwirtschaft verwendet und im Stadtinnern in Gerbereien, in den Badstuben, als Löschwasser der Feuerwehr und zum Abschwemmen des Unrats.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es noch folgende drei Lehensberechtigte in der Korporation zusammengeschlossen: Matthey-Meier & Co, J. Ruckstuhl AG und F.E. Weitnauer & Consortium.

Ständig wiederkehrend waren die Auseinandersetzungen über die Frage, wer die Bau- und Renovationsarbeiten des Kanals zu begleichen habe. Ausgeführt wurden die Arbeiten vom städtischen Bauamt dem späteren Baudepartement, welches einen Drittel der Ausgaben bei den Lehen einzog. In den 1870er, den 1930er Jahren und den 1950er Jahren wurden Teile des Baches eingedohlt.

Nach den Hochwassern in den Jahren 1937 und 1938 war das Wuhr erneut stark beschädigt. Wiederum entbrannte Streit um die Kostenaufteilung. Die J. Ruckstuhl AG schied aus der Korporation aus, weil sich die hohen Reparaturkosten im Verhältnis zur Nutzung nicht mehr lohnten.

Nach der Eindohlung des Teiches löste sich die Korporation 1957 auf. Rechte und Pflichten gingen an die Einwohnergemeinde über, welche durch das Baudepartement Basel-Stadt vertreten wurde. Das vorhandene Vermögen wurde für die Anlegung einer Grünfläche auf dem überdeckten Bach verwendet.

Noch etwas zu den Dimensionen und technischen Angaben:
• Länge 2.85 km,
• Breite im oberen Lauf ca. 1.20 m weiter unten im Stadtgebiet noch ca. 60 cm. • Durchschnittliche und Normalwassermenge ½ m3 / Sek.
• Leistungsausbeute etwa 50 PS

Der offene Lauf, vom Wuhr bis zum Dorenbachviatukt fliess der Rümelinbach nach wie vor als offenes Gewässer. Der Wasserlauf fliesst in ordentlichem Tempo und ruhig wie man es von einem künstlich angelegten Kanal gewohnt ist. Es fehlen die Unebenheiten im Bachbett und die natürlichen Mäander.

Beim heutigen Dorenbach-Strassenviadukt, das übrigens ein ehemaliges Bahnviadukt war, befindet sich auch die seltene Situation wo sich zwei offene Fliessgewässer kreuzten. Der Dorenbach der vom Allschwilerweiher herkommend den Rümelinbach früher über ein hölzernes Aquädukt kreuzte bevor er in den Birsig eingeleitet wurde.

Auf der Höhe des Restaurants Gifthüttli in der Innenstadt machte der Rümlinbach einen Rechtsschwenker um ungefähr in der Mitte des Marktplatzes, dort wo früher das Schlachthaus stand, wieder zurück in den damals noch offenen Birsig floss. Heute gibt der Rümelinbach sein Wasser bereits auf der Höhe des Zolli durch eine Rohrleitung wieder zurück in den Birsig.

Weitere interessante Details die den Rümelinbach touchieren sind:
Das Wehr: Wehre häufig auch als Wuhr bezeichnet, gab es schon vor 5000 Jahren. Frühe Wehre wurden als feste Einbauten in den Fluss angelegt, und dienten damals meistens der Zuleitung von Wasser für den Betrieb einer Mühle oder der Einleitung in einen Kanal und für die Wasserversorgung, Bewässerung. Eine alte Bezeichnung für solch ein Wehr ist der Begriff "Schlacht". Als Stauziel wird der vorgeschriebene Wasserstand im Oberwasser bezeichnet, der entsprechend der Zweckbestimmung des Wehres für den Regelbetrieb angestrebt wird und der mit Rücksicht auf am Oberlauf des Gewässers liegende Wassernutzern nicht überschritten werden darf. Kurzfristige Überschreitungen sind bei Hochwasser, in Ausnahmesituationen, nicht immer zu vermeiden.

Der Birsig ist der kleinste der drei Basler Rheinzuflüsse. Er entspringt oberhalb von Burg im Leimental und fliesst abwechselnd über französisches und schweizerisches Gebiet bis zu seiner Mündung in den Rhein bei der Schifflände beim Hotel Drei König. Die Länge des Flusslaufs beträgt 21 km, das gesamte Einzugsgebiet umfasst 82 km2.
Auch auf Stadtgebiet floss der Birsig ursprünglich offen, wurde aber bereits seit dem 11. Jahrhundert durch Uferbefestigungen gebändigt, denn immer wieder richteten Hochwasser grosse Schäden in der Stadt an. In den unteren Stadtteilen waren die Häuserzeilen direkt an den Flusslauf gebaut und dieser von zahlreichen Brücken, Stegen und Gewölben überquert. Er nahm die Fäkalien der anstossenden Häuser (Abtritte) sowie verschiedene Einleitungen der umliegenden Stadtquartiere und das
Abwasser des gesamten Leimentals auf und wurde auch 'die grosse Kloake' der Stadt genannt. Die zunehmende Verschmutzung mit umfangreichen Ablagerungen auf der Sohle begünstigten den Ausbruch von Cholera und Typhus.

Die Überdeckung des Birsig innerhalb der Stadtmauer erfolgte in verschiedenen Etappen ab dem 14. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde eine Gesamtkorrektion des Birsig bis zum Fischmarkt vorgenommen. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Mittleren Brücke wurde um 1900 der Abschnitt vom Fischmarkt bis zur Mündung korrigiert und überdeckt. Die letzten Überdeckungen folgten in den 1950er Jahren mit der Schaffung des Birsig- Parkplatzes und 1962-64 im Bereich des Zolli.

Der Dorenbach entspringt im Lössgebiet zwischen Oberwil/Biel-Benken und Allschwil und verläuft mehrheitlich im Wald. Das gesamte Einzugsgebiet beträgt 7.5 km2. Das Gewässer, welches ursprünglich im «Steinbühl» versickerte, verlief im Mittelalter in nördlicher Richtung, wo er mit dem östlichen Allschwiler Bachgraben zusammentraf. Im 15. Jh. wurde eine Abzweigung zum Schützenmattweiher erstellt und um 1670 folgte ein Überlauf zum Birsig mit Verlauf des heutigen Dorenbach. Nach zahlreichen Überschwemmungen wurde zwischen 1890 und 1940 der gesamte Dorenbach vom Allschwilerweiher (angelegt 1674) bis zur Einmündung in den Birsig in verschiedenen Etappen hart verbaut und teilweise eingedolt.

Ausserhalb der ehemaligen Stadtmauer siedelten dann auch die meisten Nutzer des Wasserlaufes für die Gewinnung von Energie an. Die Umsetzung der Wasserkraft im Fliesskanal erfolgte via unterschlächtiges Wasserrad als mechanische Energie auf verschiedenste Maschinen. So wurden Getreide- und Papiermühlen aber auch Stampfwerke zur Pulverherstellung angetrieben. Aber auch Gerbereien die sowohl Stampfwerke betrieben und den Wasserlauf auch als Abwasserkanal benutzten.

Innerhalb der Stadtmauer diente er der allgemeinen gewerblichen Nutzung, als offener Wasserlauf vermehrt auch als Abwasserkanal. Wie der nachstehende historische Rückblick verrät führte dies im Laufe der Zeit auch zu ernsthaften Problemen. Hygiene war schon immer eine Auflage für die persönliche Gesundheit und für das Gesundheitswesen einer Menschengemeinschaft.

Allgemeiner historischer Rückblick zu den Basler Gewässer: Historischer Rückblick Verunreinigte Gewässer machten bereits unseren Vorfahren zu schaffen. Abgesehen von wenigen mittelalterlichen Dolen war Basel noch Mitte des 19. Jahrhunderts praktisch ohne Kanalisation. Rhein, Birsig, Dorenbach und Rümelinbach hatten nebst dem Abwasser auch allen Unrat aufzunehmen. Teilweise versickerten die Abwässer im Grundwasser. Kein Wunder verbreiteten sich in Basel durch verseuchtes Trinkwasser immer wieder gefährliche Krankheiten. Cholera- und Typhusepidemien führten zu hunderten von Todesfällen und gaben schliesslich den Anstoss zu grundlegenden Verbesserungen.

Obwohl die Problematik der mangelhaften Abwasserentsorgung spätestens bei der Choleraepidemie von 1855 offensichtlich wurde, und die «Cholerakommission» den obligatorischen Anschluss sämtlicher Häuser an ein auszubauendes Kanalisationsnetz forderte, ergriffen die Bürger gegen ein erstes Kanalisationsgesetz 1876 das Referendum. Sie hielten den Bau der Johanniterbrücke für dringlicher.
Vorausschauend begann die damalige Regierung aber dennoch mit der Planung und Bau von Kanalisationen.

Hock im Gifthüttli: So gegen viertel nach fünf bereits beim Eindunkeln war die äusserst interessante Exkursion zu Ende. Beim anschliessenden Umtrunk im «Gifthüttli» wurde noch dies und jenes Berichtet. (siehe nachstehend Erinnerungen)

Herzlichen Dank für die interessanten Ausführung an Werner Gallusser.

Basel, 17.11.07, Markus Mundschin

Erinnerungen steigen hoch: Bubendorf «Buebedef», Bezirk Liestal, 375m ü.M., Bachzeilendorf am Eingang zum hintern Frenkental. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts im meinem Primarschulalter. In bester Erinnerung habe ich den Dyg, im oberen Lauf in der Nähe des Schreinerbetriebs von Onkel Paul und im untern Lauf im «Dalbäloch», auch das gab es in Bubendorf.

Aber schön der Reihe nach. Beim Onkel Paul in der Schreinereiwerkstatt, sie lag an der Hauptstrasse am Dorfende Richtung Ziefen. Zwischen der Hauptstrasse und dem Bach, der hintern Frenke und ganz nahe, so quasi unter der Werkstätte hindurch floss dr Dyg. Das Wohnhaus lag auf der gegenüberliegenden Strassenseite leicht erhöht. Auf’s „Häusschen“ musste man noch einen langen dunklen Gang zwischen Wohnhaus und dem Stall gelegen. Dort im Hinterhof gab’s die «sanitäre Einrichtung» ohne Wasserspülung.

Zurück zum Dyg der unter der Werkstatt durchfloss. Da war in der Wand ein Loch auf Hüfthöhe vielleicht etwa 5 cm Durchmesser in der Bretterwand. Es diente dazu, das verrichtet wurde was nur den ausgewachsenen Herren der Schöpfung vorbehalten war. Das Loch in der Wand war also Pissoir mit höchstem Komfort, mit automatischer Wasserspülung.

Für uns Dreikäsehoch hat Onkel Paul flugs ein kleines Loch auf halber Höhe
gebohrt. Dann konnten wir auch mit grösstem Vergnügen, so meine Erinnerung und ohne die gefährliche Strasse zu überqueren unsere Notdurft verrichten.

Apropos gefährliche Strasse, mindestens viermal im Tag kam der „Reigoldswiler“, das Postauto zweimal Richtung Liestal und zweimal zurück Richtung «Fünfliebertal». Dazwischen noch ab und zu ein richtiges Auto, vom Doktor oder der Rolls-Royce mit Herrn und Frau Vischer die von ihrer Stadtwohnung an der Martinsgasse in Basel zurück auf den Landsitz im Schloss Wildenstein fuhren.

Das «Dalbäloch» das im neuen Ortsplan nur noch Dalbenweg heisst, das Loch ging verloren obwohl es dort wirklich hinunter an den Dyg führte. Im Dalbäloch, da wohnten die besten Fussballer des FCB (FC Bubendorf). Hinter ihren Häusern floss dr Dyg in seinem unteren Lauf, bevor er beim grossen Rank im Brüel, der hintern Frenke sein Wasser wieder zurückgab. Diesen Abschnitt habe ich als sehr romantisches Mattengebiet in Erinnerung. Er floss er dort schnell und lautlos den Hausmauern entlang und auf der anderen Bordseite waren Grasmatten mit Schafen und Ziegen. Forellen, Gänse und Enten machten die Gegend in meiner Erinnerung zu einer puren Idylle.

Ab und zu gab es einen Steg oder mehr ein Brett um trocken über das Wasser zu kommen. Diese Stege waren dann auch Ausgangspunkte um unsere Papierkähne zu Wasser zu lassen. Ernsthaft und mit Begeisterung haben wir dort tagelang unsere Papierschiffli-Regatta ausgetragen… mach ich im Übrigen heute noch, nur mit einem richtigen Boot und auf dem Thunersee.

Wie beim Rümlinbach gab’s da auch noch die untere Mühle. Die obere Mühle wurde direkt an der hinteren Frenke betrieben und nicht am Dyg. Bei der unteren Mühle war auch ein Sägereibetrieb. Zu meiner Bubenzeit die untere Mühle mit einem Elektromotor als Antrieb umgebaut. Schwach habe ich in Erinnerung, dass da irgendein Lastenaufzug war, dessen Antrieb noch mit Wasserkraft angetrieben wurde. Die «Sagi» wo grosse Holzstämme aufgetrennt wurden, hatte noch einen Wasserantrieb. Beeindruckend war damals mit welcher Wucht und Geschwindigkeit das Sägegatter auf und ab schoss.

Eingedohlt, wurde dr Dyg erst unterhalb dem Schulplatz nach den Kastanienbäumen im Dygwägli Richtung untere Mühle. Im Bereich des Schulplatzes selber war eine Abdeckung mit Holzbohlen über dem Wasser. Alles beeindrucken und interessant und eine gute Erinnerung an meine Jugendjahre.